Wer im Besitz einer privaten Krankenversicherung (PKV) ist und ins Ausland reisen möchte, sollte einige wichtige Dinge beachten. Im Folgenden werden die wichtigsten Informationen und Tipps zusammengestellt, um im Ausland optimal versichert zu sein.
Vor Reiseantritt: Überprüfung der PKV
Vor der Abreise ins Ausland sollte man sich zuerst über die Leistungen der eigenen PKV informieren. Es ist wichtig zu wissen, welche Leistungen im Ausland abgedeckt sind und ob man eine zusätzliche Reisekrankenversicherung benötigt. In der Regel übernimmt die PKV die Kosten für medizinisch notwendige Behandlungen im Ausland, allerdings gibt es oft Begrenzungen in der Höhe der Erstattung oder bestimmte Ausschlüsse. Es empfiehlt sich daher, vor der Abreise die Versicherungsbedingungen genau zu prüfen und gegebenenfalls Kontakt mit dem Versicherer aufzunehmen.
Die Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC)
Innerhalb der Europäischen Union (EU) und des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) kann die Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) genutzt werden. Die EHIC ermöglicht den Zugang zu medizinischer Versorgung zu den gleichen Bedingungen wie für die Einwohner des jeweiligen Landes. Es ist wichtig, die EHIC vor der Abreise zu beantragen, da sie für die medizinische Versorgung im Ausland notwendig ist. Die EHIC ist kostenlos und muss jedes Jahr erneuert werden.
Zusätzliche Reisekrankenversicherung
Eine zusätzliche Reisekrankenversicherung kann sinnvoll sein, da sie zusätzliche Leistungen abdecken kann, die von der PKV nicht oder nur begrenzt übernommen werden. Dazu können beispielsweise Kosten für den Krankenrücktransport, die Unterbringung von Angehörigen oder eine Haftpflichtversicherung gehören. Die Kosten für eine Reisekrankenversicherung sind vergleichsweise gering und können im Ernstfall enorme Kosten einsparen.
Notfallnummern und Kontakte
Es ist ratsam, vor der Abreise wichtige Notfallnummern und Kontakte im Ausland zu recherchieren und gegebenenfalls zu notieren. Dazu gehören beispielsweise Kontakte von deutschsprachigen Ärzten, Kliniken oder Botschaften. Im Ernstfall kann dies helfen, schneller Hilfe zu bekommen und das Risiko von Sprachbarrieren zu reduzieren.
Impfungen und Vorsorgeuntersuchungen
Je nach Reiseziel können spezielle Impfungen oder Vorsorgeuntersuchungen empfohlen oder sogar vorgeschrieben sein. Es empfiehlt sich daher, sich frühzeitig vor der Abreise über eventuell notwendige Maßnahmen zu informieren. Die Kosten für Impfungen oder Vorsorgeuntersuchungen werden in der Regel nicht von der PKV übernommen, es sei denn, sie sind Teil einer präventiven Vorsorgeuntersuchung.
Behandlung im Ausland
Im Falle einer Erkrankung oder eines Unfalls im Ausland ist es wichtig, schnellstmöglich medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Im Idealfall sollte man sich an einen deutschsprachigen Arzt oder eine Klinik wenden, um Sprachbarrieren zu minimieren. Vor einer Behandlung sollte man jedoch die Kosten klären und sich darüber im Klaren sein, welche Leistungen von der eigenen PKV übernommen werden.
Bei einer stationären Behandlung ist es ratsam, vorher Kontakt mit der eigenen PKV aufzunehmen und die Abrechnung zu klären. In vielen Fällen werden die Kosten direkt zwischen der PKV und der ausländischen Klinik abgerechnet. Es ist jedoch möglich, dass man die Kosten zunächst selbst bezahlen muss und diese später von der PKV erstattet bekommt.
Rücktransport nach Deutschland
Im Falle einer schweren Erkrankung oder eines Unfalls kann ein Rücktransport nach Deutschland notwendig sein. In vielen Fällen wird dies von der PKV übernommen, es empfiehlt sich jedoch, dies im Vorfeld zu klären. Es kann auch sinnvoll sein, eine spezielle Rückholversicherung abzuschließen, die im Ernstfall die Kosten für einen medizinisch notwendigen Rücktransport übernimmt.
Fazit
Wer mit einer PKV ins Ausland reist, sollte im Vorfeld genau prüfen, welche Leistungen von der PKV abgedeckt sind und ob gegebenenfalls eine zusätzliche Reisekrankenversicherung abgeschlossen werden sollte. Es ist auch wichtig, sich frühzeitig über notwendige Impfungen und Vorsorgeuntersuchungen zu informieren und im Ernstfall schnellstmöglich medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Durch eine sorgfältige Vorbereitung kann man im Ernstfall Kosten sparen und eine optimale medizinische Versorgung im Ausland gewährleisten.