Auch wenn Krankenversicherungen unerlässlich sind, um die Gesundheit des Menschen bestmöglich zu schützen und abzusichern, wünscht sich doch so mancher, dass die Versicherungsbeiträge gleichbleibend und unverändert blieben, insbesondere dass die Prämien nicht erhöht würden. In der Realität allerdings sind Anpassungen der Beiträge in regelmäßigen Abständen gang und gäbe. So führt auch die SIGNAL IDUNA – wie andere Private Krankenversicherer – eine Beitragsanpassung (vornehmlich eine Erhöhung) durch. Diese gilt ab dem 01. Januar 2022.

Allgemeines zu Beitragsanpassungen in der PKV

Unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt der Gesetzgeber Privaten Krankenversicherern, die ursprünglich festgelegten PKV-Beiträge zu ändern und anzupassen. Eine Prämienanpassung kann sowohl eine Erhöhung als auch eine Reduzierung der Beiträge sein. Sie darf grundsätzlich nur dann erfolgen, wenn sich die Berechnungsgrundlagen, auf denen die Beiträge ursprünglich kalkuliert worden sind, maßgeblich verändern: Die tatsächlichen Kosten müssen von den ursprünglich berechneten um einen vorgeschriebenen Prozentsatz (10 % bei kalkulierten Versicherungsleistungen und 5 % bei kalkulierter Sterbewahrscheinlichkeit) abweichen. Das heißt: Sind die Kosten um 10 % bzw. 5 % höher oder niedriger als ursprünglich angenommen, dürfen PKV-Unternehmen die Beiträge je nachdem erhöhen oder reduzieren.

Wichtig ist, dass die Kostenabweichung/Kostendifferenz nicht nur vorübergehend, sondern dauerhaft anzunehmen ist.

Die Gründe für eine Überschreitung des sogenannten Schwellenwertes und einer damit einhergehenden Erhöhung der Beiträge liegen unter anderem in einer allgemein höheren Lebenserwartung, wodurch länger Versicherungsleistungen erforderlich sind. Auch die durch den sich immer weiter entwickelnden und teurer werdenden medizinischen Fortschritt steigenden Gesundheitskosten haben Auswirkungen auf Beitragserhöhungen.

Beitragserhöhung bei der SIGNAL IDUNA: betroffene Tarife

Die Beitragserhöhung bei der SIGNAL IDUNA erfolgt hauptsächlich bei Unisex-Tarifen der Krankenvollversicherung für Erwachsene. Aber auch Prämien für Kinder und Jugendliche steigen in manchen Tarifen an, ebenso sind Beihilfetarife für Staatsbedienstete betroffen. Abhängig vom Tarif liegt die Erhöhung im zweistelligen Prozentbereich.

Beitragserhöhung in der Krankenvollversicherung der SIGNAL IDUNA (zum 01. Januar 2022)

Unisex-Tarife Krankenvollversicherung für Erwachsene

  • KOMFORT 1 (mit 480 Euro Selbstbehalt)
  • KOMFORT 2 (mit 960 Euro Selbstbehalt)
  • KOMFORT 3 (mit 2.400 Euro Selbstbehalt)
  • START (mit 480 Euro Selbstbehalt)

Unisex-Tarife Krankenvollversicherung für Kinder

  • KOMFORT 2 (mit 960 Euro Selbstbehalt)
  • KOMFORT 3 (mit 2.400 Euro Selbstbehalt)
  • KOMFORT-PLUS 1 (mit 480 Euro Selbstbehalt)

Unisex-Tarife Krankenvollversicherung für Jugendliche

  • EXKLUSIV-PLUS 2 (mit 960 Euro Selbstbehalt)
  • KOMFORT 2 (mit 960 Euro Selbstbehalt)
  • KOMFORT 3 (mit 2.400 Euro Selbstbehalt)
  • KOMFORT-PLUS 1 (mit 480 Euro Selbstbehalt)

In einzelnen Vollversicherungstarifen für Kinder reduziert die SIGNAL IDUNA allerdings auch ihre Beiträge.

Große Euroscheine im Wert von mehreren 1000 Euro
Beitragserhöhung bei der Signal Iduna: ab Januar 2022 müssen Versicherte in bestimmten Tarifen mehr zahlen. (© Lena Balk/unsplash)

Beitragserhöhung auch in der Pflegepflichtversicherung: einmalig und befristet

Für das Jahr 2022 erwartet Versicherte bei der SIGNAL IDUNA auch in der Pflegepflichtversicherung eine Beitragserhöhung. Aufgrund des pflegerischen Mehraufwandes infolge der Corona-Pandemie erfolgt eine einmalige, zeitlich befristete Anpassung bzw. Erhöhung der Pflegeversicherungsbeiträge. Die Prämienanpassung gilt bis zum 31. Dezember 2022 brancheneinheitlich in der PKV für die Verbandstarife PVB, PVN und PVS.

Zu teure Beiträge nach einer Erhöhung? Möglichkeiten der Prämienreduzierung

Nicht selten kommt es vor, dass die PKV-Beiträge nach einer Erhöhung zu teuer werden und Privatversicherte die Prämienerhöhung nicht mittragen können oder wollen. Hier können Betroffene die Prämien auf verschiedene Weise reduzieren; beispielsweise durch einen Wechsel in einen günstigeren Tarif innerhalb ihrer aktuellen Versicherungsgesellschaft mit gleichwertigen Leistungen. Es ist allerdings ratsam, sich im Vorfeld von einem wirtschaftlich unabhängigen Experten objektiv und ausführlich beraten zu lassen, unter welchen Umständen sich ein interner Tarifwechsel in der individuellen Situation tatsächlich lohnt.

Eine Kündigung der Krankenversicherung beim aktuellen Anbieter ist hingegen in der Regel nicht sinnvoll. Ein Wechsel zu einem anderen PKV-Unternehmen wirkt sich nämlich überwiegend nachteilig für Versicherte aus. So gehen zum Beispiel Altersrückstellungen, die bis dahin als finanzielle Rücklagen gebildet worden sind, verloren.